SPEZIFIKATION
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am 13. den Globalen Bericht zur Überwachung der antimikrobiellen Resistenz 2025 und warnte davor, dass die Resistenz gegen häufig verwendete Antibiotika weltweit weit verbreitet sei und die zunehmende Schwere der Resistenz gegen essentielle Antibiotika eine wachsende Bedrohung für die globale Gesundheit darstelle.
Der Bericht stellt fest, dass im Jahr 2023 weltweit jede sechste laborbestätigte bakterielle Infektion, die häufige Infektionen verursacht, resistent gegen Antibiotika war. Zwischen 2018 und 2023 nahm die Antibiotikaresistenz bei über 401 untersuchten Erreger-Antibiotika-Kombinationen zu, mit einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von 51 auf 151 Erreger-Antibiotika-Kombinationen.
Der Bericht fasste Daten aus über 100 Ländern zusammen und veröffentlichte erstmals geschätzte Resistenzraten für 22 Antibiotika, die zur Behandlung von Harnwegs- und Magen-Darm-Infektionen, Blutvergiftungen und Gonorrhö eingesetzt werden. Er umfasste acht häufige bakterielle Erreger, darunter Acinetobacter baumannii und Escherichia coli, wobei jeder dieser Erreger mit einer oder mehreren der genannten Infektionen in Verbindung gebracht wird.
Der Bericht hob insbesondere hervor, dass arzneimittelresistente gramnegative Bakterien weltweit immer gefährlicher werden. Escherichia coli und Klebsiella pneumoniae zählen zu den häufigsten arzneimittelresistenten gramnegativen Bakterien, die Blutstrominfektionen verursachen. Diese schweren bakteriellen Infektionen führen oft zu Sepsis, Organversagen und Tod. Weltweit haben jedoch bereits über 401.000 E. coli- und über 551.000 K. pneumoniae-Bakterien Resistenzen gegen die Erstlinientherapie – Cephalosporine der dritten Generation – entwickelt. In Afrika liegt dieser Anteil sogar bei über 701.000.
Darüber hinaus variiert das Risiko von Antibiotikaresistenzen weltweit. Die höchsten Raten werden in der WHO-Region Südostasien und der östlichen Mittelmeerregion beobachtet, wo ein Drittel der gemeldeten Infektionen antibiotikaresistent ist. In der afrikanischen Region liegt dieser Anteil ebenfalls bei eins zu fünf.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte: “Die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen schreitet schneller voran als die Fortschritte der modernen Medizin und bedroht die Gesundheit von Familien weltweit. Während die Länder ihre Überwachungssysteme für Antibiotikaresistenzen stärken, müssen wir Antibiotika verantwortungsvoll einsetzen und sicherstellen, dass jeder Zugang zu den richtigen Medikamenten, qualitätsgesicherten Diagnoseverfahren und Impfstoffen hat.”

